„Verantwortungslos“ – Moskau reagiert auf Mays Vorwürfe gegen Russland

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Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa hat auf die jüngsten Vorwürfe der britischen Premierministerin Theresa May gegen Russland reagiert und erklärt, wieso sich die Äußerungen von May zynisch anhören.

In ihrer Jahresansprache über die Außenpolitik des Königreichs hat May am Montag Moskau faktisch für die internationale Instabilität verantwortlich gemacht. Aus ihrer Sicht müsse die „internationale Ordnung“ geschützt werden.

Sie warf Russland eine „illegale Annexion der Krim“, eine angebliche Teilnahme an dem Konflikt im Donbass, sowie Cyber-Spionage, Hacker-Attacken und Einmischung in die Wahlen verschiedener Länder vor. Dabei fügte sie hinzu, dass London nicht in einer ständigen Konfrontation mit Moskau bleiben wolle. Ein starkes und prosperierendes Russland, das nach den Regeln spiele, wäre im Interesse Großbritanniens, Europas und der ganzen Welt.

Sacharowa hat Mays Vorwürfe kommentiert. Ihr zufolge ist diese Sammlung von Thesen nicht neu. Sie würden sich durch eine verantwortungs- und grundlose Art der Vorwürfe auszeichnen. Bei „der Eindämmung Russlands“ beanspruche Großbritannien für den Schutz der bestehenden Weltordnung eine führende Rolle. Diese Idee „klinge besonders zynisch aus dem Mund der Chefin des britischen Kabinetts“.

„Es genügt ja, sich an die aggressiven Handlungen von Großbritannien im Irak und Libyen zu erinnern, die nicht zur Festigung des Völkerrechts sondern zu Opfern und Leiden von Millionen Menschen und zur Destabilisierung ganzer Regionen führten“, sagte Sacharowa. „Dabei demonstriert London ein fundamentales Missverständnis der in der Welt ablaufenden Prozesse sowie im Grunde derselben internationalen Rechtsordnung, die auf der Charta der Vereinten Nationen basiert, und die Großbritannien beabsichtigt, zu schützen“, so Sacharowa weiter.

Ihr zufolge erlebt die britische Gesellschaft zurzeit nicht die besten Zeiten im Zusammenhang mit dem Austritt aus der Europäischen Union und der inneren Spaltung. Deswegen brauche ja das Land einen „äußeren Feind“. Als solchen habe man nun Russland
gewählt.

Das könne nur Bedauern hervorrufen, insbesondere wo gerade eine vielseitige, pragmatische, wirksame Außenpolitik dem britischen Interesse entsprechen würde, „ein globales Großbritannien“ zu werden. So ein Kurs würde dem Vereinigten Königsreich zusätzliche Möglichkeiten auf schnell wachsenden Märkten eröffnen und seine Positionen in der Welt durch die Entwicklung eines Dialogs mit anderen Ländern stärken. Der von London gewählte Konfrontationsweg könne aber bei der Erreichung dieser Ziele nicht behilflich sein.

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